Die Operationelle Gruppe MUNTER stellt ein innovatives Aufschlussverfahren für Biogasanlagen auf der Tagung der Deutschen Landeskulturgesellschaft (DLKG) die „Leistungen des extensiven Grünlandes“ am 18. Oktober 2017 in Hachenburg vor.
Mehr als die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Pflanzenarten sind auf artenreiche, extensiv bewirtschaftete Grünlandlebensräume angewiesen. Das sind 52 % des Artenbestandes von heimischen Gefäß- und Blütenpflanzen. Aus diesem Grund ist die Gewährleistung der Bewirtschaftung sowie sinnvollen Verwertung des Gründlandaufwuchses von herausragender Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz. Denn niemand kann diese über viele Jahrzehnte gewachsenen Kulturgüter so effizient erhalten und klimafreundlich nutzen wie die Landwirtschaft.
Neben dem klassischen Einsatz des kräuterreichen Futters in der Tierfütterung, z.B. Umstellung auf Weidehaltung oder Zufütterung, wird auf dem Bergfelderhof in der Vulkaneifel ein verbesserter Aufschluss der Biomasse durch Zellzerstörung vor bzw. im Nebenstrom der Biogasanlageverfolgt. Ziel ist die kontinuierliche Verwertung auch schwer aufschließbarer Grünlandaufwüchse mittels innovativer Technik, so dass auf lange Sicht die Nutzung und damit auch der Erhalt dieser grünen Kulturgüter gewährleistet werden kann.
Vor diesem Hintergrund sollte auch die Diskussion über neue effiziente Wege zur Erhaltung dieser Biodiversitätshotspots in der Eifel, wie auch in allen anderen Mittelgebirgen Deutschlands, neu belebt werden. Denn neben dem klassischen Weg einer Flächenförderung, die in den Abständen der Legislaturperioden der Landesregierungen immer wieder neu aufgelegt und aufwändig administriert werden, kann auch der Weg einer Investitionsförderung für z.B. verbesserte Aufschlussverfahren neue Impulse für eine langfristige Grünlandstrategie liefern und gleichzeitig die Landwirtschaft im ländlichen Raum unterstützen. Es geht also darum im Naturschutz wie im Berufsstand der Landwirte neue Wege einer Kooperation zu entwerfen, die gleichzeitig wertschöpfend die ländliche Entwicklung unterstützen. Es geht um das kreative Zusammendenken von Produktion und Naturschutz, um das Zusammenrücken von Verwaltung und Politik sowie die regionale Entwicklung von dezentralen Landnutzungsstrategien.
MUNTER ist ein Komplementärprojekt des LIFE IP Projektes ZENAPA und eine Weiterentwicklung aus dem BMBF-Projekt Null-Emissions-Gemeinden, kurz NEG.
Link Bericht: http://www.dlkg.org/arbeitsgruppen.html#a3135
Link Vortrag MUNTER: http://www.dlkg.org/media/files/arbeitsgruppen/dlkg_ag2017_hachenburg_blum_wagener.pdf