Im Verlauf des Projektes soll eine konzeptionelle Ausarbeitung von innovativen, systemübergreifenden Handlungsoptionen und Lösungen für die Abwassersammlung und Schmutzwasseraufbereitung in beiden Einzugsgebieten unter Berücksichtigung der bestehenden Einrichtungen im Verlauf des Projektes erstellt werden.
Bei der Abwassersammlung werden dezentrale Lösungen für bestimmte Einrichtungen z.B. außerhalb liegende Gebäude, Gewerbebetriebe mit Sonderabwasser, Altenheime und Krankenhäuser geprüft. Auch werden alternative Entwässerungstechniken wie z.B. Vakuumentwässerung für bestimmte Fälle geprüft. Dadurch können voraussichtlich einerseits Kosten für die Ableitung des Schmutzwassers eingespart und andererseits problematische Einleitungen (Industrie, Weinbau, Krankenhäuser usw.) ins Kanalsystem unterbunden werden. Bei bestimmten Gewerbebetrieben ist eine dezentrale Aufbereitung des Schmutzwassers zur Gewinnung von Brauch- und Prozesswasser vermutlich sinnvoll. Bestimmte Gewerbebetriebe, Altenheime und Krankenhäuser mit entsprechend problematischen Abwässern (Schwermetalle, Medikamentenrückstände usw.) sollten aus dem zentralen Kanalsystem abgekoppelt werden, damit eine spätere Nutzung des gereinigten und aufbereiteten Abwassers möglich wird.
Für die Abwasserbehandlung werden neue Konzepte entwickelt, die eine Nutzung und Wertschöpfung aus den Stoffströmen des Abwassers ermöglichen. Dabei kann bereits größtenteils auf bekannte Technologien zurückgegriffen werden, die allerdings neu zu verknüpfen und zu kombinieren sind. Vorhandene Kläranlagen könnten mit diesen Techniken mittel- bis langfristig umgerüstet werden, wodurch einerseits Energieeinsparungen und die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen möglich sind und andererseits Humussubstrat und <dfn>Dünger</dfn> gewonnen werden können, was wiederum wichtig für eine nachhaltige Landnutzung ist. Das gereinigte Schmutzwasser selbst sollte nach Prüfung der örtlichen Rahmenbedingungen einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden z.B. als <dfn>Brauchwasser</dfn> oder zu Bewässerungszwecken. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Nutzung des gereinigten Abwassers nicht zu Austrocknung von Gewässern führen darf, die bisher vom Kläranlagenablauf gespeist wurden. Als Ergebnis werden zunächst die strategischen Handlungsoptionen theoretisch entwickelt und ihre Auswirkungen simuliert. Daraus werden besonders wirksame Einzelmaßnahmen oder Lösungsansätze ausgewählt und für eine konkrete Umsetzung weiter entwickelt.