Hinsichtlich der Ressourceneffizienz und der Klimaschutzwirkung derzeitiger Reststoff-Entsorgungspfade sowie der Integration der Abfallwirtschaft in regionale Wertschöpfungskreisläufe bestehen noch deutliche Optimierungspotenziale. Der Paradigmenwechsel von der Abfallwirtschaft hin zur Ressourcenwirtschaft wird vielfach postuliert, findet jedoch abseits großmaßstäblicher Lösungen auf kleinerer regionaler bzw. kommunaler Ebene bislang kaum Beachtung. Insbesondere integrative Ansätze, welche aus einer systemischen, regionalen Betrachtung zu einer effizienten, synergetischen Nutzung der endogen vorhandenen (Sekundär-) Ressourcen führen, sind bislang kaum bekannt.
Im Rahmen des Teilprojektes Abfälle und Sekundärrohstoffe sollen, am Beispiel der Modellkommunen Rockenhausen und Sprendlingen-Gensingen, die Möglichkeiten zum Aufbau eines integrativen kommunalen Ressourcenmanagements auf Grundlage der lokal verfügbaren Reststoffe als Bestandteil des innerhalb des Gesamtprojektes aufzubauenden, ganzheitlichen Stoffstrom-Managementsystems untersucht werden.
In diesem Zusammenhang werden Reorganisations- und Innovationsprozesse bei der Steuerung und Bewirtschaftung der kommunalen Reststoffsysteme entwickelt, welche sich insbesondere an den Anforderungen des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung, der nachhaltigen Landnutzung sowie der regionalen Wertschöpfung ausrichten. Im Zuge dieser Tätigkeiten wird ermittelt, welche Abfälle/Sekundärrohstoffe auf welcher räumlichen Ebene (Kommune, Kommunalverband, Landkreis, Bundesland oder Bundesstaat) am optimalsten verwertet werden können und wo folglich die Zuständigkeit liegen sollte.
Ziel ist es, die ‚klassische‘ Abfallwirtschaft unter Maßgabe eines Null-Emissions-Ziels und nachhaltiger Landnutzungsformen soweit wie möglich zu einer effizienten, bedarfsorientierten und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft auf kommunaler Ebene weiterzuentwickeln. Hierzu muss ein Paradigmenwechsel in allen Verwaltungsstrukturen und auf allen Verwaltungsebenen herbeigeführt werden, im Sinne dass Abfälle und Reststoffe dort zukünftig als Ressource verstanden werden, die es primär zu verwerten bedarf.